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Kanonendonner und Kürzungsorgien – Wie der Krieg zum Vorwand für sozialen Kahlschlag wird

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Kanonendonner und Kürzungsorgien – Wie der Krieg zum Vorwand für sozialen Kahlschlag wird

Sarkasmus & Satire
Veröffentlicht von Peter Martin in Politik · Montag 30 Jun 2025 · Lesezeit 4:00
Willkommen in Deutschland 2025 – einem Land, das für Rüstungshaushalte Milliarden locker macht, aber beim Bürgergeld den Rotstift zückt wie ein Kassenwart auf Koks. Während Politiker in Maßanzügen den nächsten „Verteidigungsetat“ feiern wie eine Oscarverleihung für Leopardpanzer, geht bei Rentnern das Licht aus – buchstäblich, weil das Geld für Strom fehlt. Willkommen im Krieg gegen die eigene Bevölkerung – getarnt als „Sicherheitsstrategie“.

Man nennt es „Zeitenwende“, doch in Wahrheit ist es ein Offenbarungseid:
Die soziale Axt wird geschwungen, während sich die Panzerketten warm laufen. Und das mit Ansage. Milliarden für Waffen, aber Null Verständnis für Bedürftige. Milliarden für die Ukraine, aber kein Cent für neue Schulbücher. Milliarden für den nächsten Rüstungspakt, aber bei der Rente heißt es: „Da müssen wir leider priorisieren.“ Der Krieg frisst nicht nur Menschen, sondern Zukunft. Denn wer Frieden predigt, wird ausgelacht. Wer soziale Gerechtigkeit fordert, wird ausgelacht. Wer nicht bereit ist, seinen Kindern eine Bildung à la Kreidezeit zuzumuten, wird ausgelacht. Der neue politische Imperativ lautet: Bomben statt Bücher, Drohnen statt Diplomatie, Sold statt Solidarität. Die Regierung feiert sich für jede eingesparte Bürgergeldzahlung, als hätte man ein U-Boot versenkt.

Gleichzeitig wird der Rentenversicherungsbeitrag zur heiligen Kuh – aber nur für die Babyboomer mit Bundestagspension. Der normale Rentner darf derweil entscheiden, ob er mit der kleinen Witwenrente heizen oder essen will. Der Sozialstaat? Wird wie ein kaputtes Denkmal behandelt: nostalgisch betrachtet, aber systematisch abgerissen. „Eigenverantwortung“ ist das neue Wort für „Hoffentlich verrecken Sie leise.“

Und als ob das nicht reicht, streicht man jetzt auch noch beim Bildungsetat. Die Begründung: „Wir müssen sparen.“ Aber sparen worauf? Auf Intelligenz? Auf kritisches Denken? Auf junge Menschen, die noch verstehen könnten, was hier eigentlich schiefläuft? Ganz offensichtlich. Denn ein gut ausgebildetes Volk würde früher oder später auf die Idee kommen zu fragen, warum das Geld für einen Panzer da ist – aber nicht für einen Mathelehrer. Und das wäre schlecht fürs Geschäft mit der Angst.

Doch der Widerspruch wird noch grotesker: Während man Millionen in Raketen steckt, schließt man gleichzeitig die Grenzen – angeblich, um „keine falschen Anreize“ für Migration zu schaffen. Natürlich, denn christliche Nächstenliebe ist in Deutschland nur dann en vogue, wenn sie sich durch Politiker auf Wahlplakaten gut vermarkten lässt. In der Praxis heißt das: Wer flieht vor Krieg, Hunger oder Klimakatastrophen, der soll bitte woanders verrecken – die Bunkerplätze sind schon vergeben. Dabei brüstete sich dieselbe Politik noch vor wenigen Jahren mit der „Willkommenskultur“. Heute heißt es: Obergrenzen, Abschiebeknüppel, Grenzzaun. Was denn nun? Christus oder Kasernenhof? Caritas oder Kalaschnikow? Weder noch. Es ist einfach nur schäbig. Und wer sich traut, diese Widersprüche laut zu benennen, wird in eine Ecke gestellt, irgendwo zwischen Putin-Versteher, Demokratiefeind und Gefahr für die westliche Wertegemeinschaft. Dabei geht es um nichts anderes als den gesunden Menschenverstand: Wie kann es sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt das Sozialbudget sinkt – während die Militärausgaben durch die Decke schießen wie eine Marsrakete auf Koks?

Man betreibt hierzulande Sozialabbau mit chirurgischer Präzision, während man militärische Milliardenpakete mit der Gießkanne verteilt. Die Ampel brennt – aber nur, weil man die Sicherungen des Sozialstaats längst herausgeschraubt hat. Der „Wumms“ ist inzwischen ein „Bumm“. Und die soziale Kälte zieht nicht nur in die Heizkörper ein, sondern in die Grundwerte einer ganzen Gesellschaft. Die Wahrheit ist bitter, aber notwendig: Dieser spezielle deutsche Krieg wurde schon immer so gegen die einfache Bevölkerung in Deutschland geführt. Er wird nicht nur mit Waffen geführt, sondern mit Lügen, Doppelmoral und der systematischen Umverteilung von unten nach oben. Während der einfache Bürger den Gürtel enger schnallt, stopfen sich die Rüstungsaktionäre und Politiker die Taschen voll. Während die Regierung von Freiheit faselt, knebelt sie das Sozialsystem. Und während sie davon sprechen, unsere „Werte zu verteidigen“, tun sie genau das Gegenteil.

Wer ist aggressiv?
Wer treibt die Aufrüstung voran?
Wer opfert das Gemeinwohl auf dem Altar der Geopolitik?
Wer ruft „Demokratie“, während er Bildung, Teilhabe und Menschenwürde abbaut?

Man kann nicht gleichzeitig eine Friedensmacht sein und Kriegsgerät exportieren. Man kann nicht soziale Gerechtigkeit predigen und das Bürgergeld kürzen. Man kann nicht christliche Werte beschwören und Migranten abweisen. Es sei denn, man hält das eigene Volk für dumm. Doch vielleicht ist genau das der Plan: Ein ungebildetes, verängstigtes, gegängeltes Volk stellt keine Fragen. Es marschiert. Es zahlt. Und es schweigt.

Aber nicht wir. Nicht hier. Nicht beim Sarkasmus-Spiegel.



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